Das Freilichtmuseum Ballenberg schliesst das Projekt Baudokumentationen mit 90 detaillierten Baudokumentationen zu den Museumsgebäuden nach acht Jahren intensiver Forschungsarbeit erfolgreich ab. Die gesammelten Informationen schliessen Wissenslücken und stehen nun der Öffentlichkeit als Open Access zur Verfügung. Dank der Unterstützung von Gemeinden, Stiftungen und Organisationen konnte dieses einzigartige Projekt realisiert werden.
Ausgangspunkt der Untersuchungen bildeten die Dokumentationen der Translozierungen, in denen der Ab- und Wiederaufbau der historischen Gebäude in unterschiedlicher Weise festgehalten wurde. Es zeigte sich, dass Wohnbauten grundsätzlich besser dokumentiert waren als Ökonomie- und Nebengebäude. Bei vielen Gebäuden bestanden erhebliche Wissenslücken. Zur Schliessung dieser Lücken wurde umfangreiche wissenschaftliche Grundlagenforschung betrieben und die Gebäude hinsichtlich ihrer Bau-, Besitzer-, Bewohner- und Nutzungsgeschichte untersucht. Bauuntersuchungen, Archivrecherchen und in Einzelfällen das Wissen noch lebender Zeitzeugen brachten wichtige neue Erkenntnisse. Gleichzeitig floss das Wissen über die Museumsgebäude in eine Datenbank ein, die das Wissen über die Bauten auf dem Ballenberg langfristig sichert. Die Datenbank liefert rasch und zuverlässig Antworten zur Geschichte der Gebäude und dokumentiert deren laufenden Unterhalt.
Einige Untersuchungen brachten überraschende neue Erkenntnisse zu den Museumsgebäuden. So stellte sich beispielsweise heraus, dass das Ofenhaus aus Breitenried/Heitenried (FR) nicht um 1800, sondern bereits 200 Jahre früher erbaut wurde.
Das Projekt Baudokumentationen wurde im Juni 2016 vom Stiftungsrat genehmigt. Bereits vier Jahre später konnten die ersten Baudokumentationen publiziert werden. Mit der Publikation von insgesamt 90 Baudokumentationen konnte das Projekt im Mai 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Das gewonnene Wissen steht allen Interessierten, seien es Besucherinnen und Besucher des Freilichtmuseums oder Forschende an Universitäten, Fachhochschulen, Berufsschulen sowie im Handwerk und in der Denkmalpflege Tätige, frei zur Verfügung. Die Baudokumentationen können im Webshop des Freilichtmuseums Ballenberg kostenlos heruntergeladen werden.
Dieses für ein Freilichtmuseum einzigartige Forschungsprojekt mit Open Access konnte nur dank der grosszügigen Unterstützung der Herkunftsgemeinden, Stiftungen und Organisationen realisiert werden. Ihnen gebührt ein besonderer Dank.
Als einziges Freilichtmuseum der Schweiz, vermittelt der Ballenberg Einblicke in das ländlich-gewerbliche Alltagsleben der Schweiz. Mit einer Fläche von 66 Hektaren ist der Ballenberg das grösste Museum der Schweiz. Während der Saison von April bis Oktober besuchen rund 200'000 Personen den Ballenberg.