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141Ziegelei aus Péry BE, 1763

In der Regel bauen Handwerksmeister ihre Werkstätten selbst. In Péry hingegen initiierte die Burgergemeinde 1763 den Bau einer neuen Ziegelei in der Nähe der Lehmgrube «Pré Gary» und eines Walds, welche fortan die wichtigsten Rohstoffe lieferten.

Icon Museumsplan Nr. 141 Ziegelei aus Péry BE

1'000 Grad und 18'000 Ziegel

Auf dem Ballenberg wird traditionelles Handwerk gepflegt und seit 2018 auch wieder geziegelt: Ein Handwerker schlägt Dachziegel, Bodenplatten und Backsteine. Der historische Schachtofen kann bis zu 18‘000 Stück Brenngut aufnehmen. Die Rohlinge werden zuerst über mehrere Wochen in der grossen Trocknungshalle gelagert, dann dicht in den Ofen geschichtet und auf 100 Grad aufgeheizt, um die Restfeuchte zu verringern. Das Garbrennen bei circa 1‘000 Grad dauert mehrere Tage. Pro Ziegler waren früher fünf bis sieben Gehilfen mit dem Zudienen beschäftigt. Der Ofen wurde fünf Mal pro Jahr betrieben.

2021: Ziegelbrand auf dem Ballenberg
Die Ziegelei aus Péry BE während dem ersten historischen Ziegelbrand auf dem Ballenberg.

Wohnen und Arbeiten unter einem Dach

Für den Ziegler wurde ein kleiner Wohnteil eingerichtet. Die Ziegelei wie auch die Kammern wurden mit den ersten selbstgebrannten Ziegeln im Jahr 1765 gedeckt. Neben der Pacht war der Ziegler verpflichtet allen Burgern von Péry jährlich je 300 Liter gebrannten Kalk abzuliefern. Der Wohnteil wurde nicht auf den Ballenberg gezügelt, ebenso wird der Schachtofen nicht mehr zum Kalkbrennen genutzt, da das Freilichtmuseum bereits einen separaten Kalkbrennofen betreibt.

Im Freilichtmuseum Ballenberg wird regelmässig das Handwerk Ziegeln gezeigt.

Menschen wie Du und ich

Nicolas Grandguenin, Jean Pierre Criblez, Jacob Zeller, Joseph Rohrbach und Edouard Bessire lauten die Namen der bis um 1900 dokumentierten Ziegler aus Péry. Heute kommen die Ballenberg-Besucher zum Einsatz und unterstützen den Ziegler bei seiner Arbeit.

Die Ziegelei aus Péry BE (141) im Freilichtmuseum Ballenberg.

Das Handwerk Ziegeln

Lehm, Wasser, Sand und Feuer – schon seit Jahrtausenden werden mit diesen Zutaten Ziegel für schützende Dächer hergestellt. Auf dem Ballenberg lebt dieses Handwerk wieder auf. In der Ziegelei aus Péry BE (141) entstehen in Handarbeit Biberschwanzziegel und Bodenplatten. Hierzu ist viel Kraft, Geschick und Wissen nötig. Es gilt, den Lehm von Wurzeln und Steinen zu reinigen, die richtige Menge Sand beizumischen, den Batzen gekonnt in die Form zu schlagen, den Ziegel zu streichen und zum Trocknen ins Obergeschoss auf ein Regal zu legen.

Über 3000 Ziegel, Bodenplatten und Mauerziegel können gleichzeitig in der Ziegelei getrocknet werden. Alle fertigen, leicht zerbrechlichen Rohlinge werden auf ihre Tauglichkeit geprüft, denn der kleinste Fehler lassen sie beim Brand zerspringen.

Im Freilichtmuseum Ballenberg wird regelmässig das Handwerk Ziegeln gezeigt.

Baudokumentation

Holen Sie sich die Baudokumentation von der Ziegelei aus Péry BE kostenlos in unserem Online-Shop (PDF) und erfahren Sie mehr über die Geschichte des Ballenberg-Gebäudes.

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Die Ziegelei aus Péry BE (141) im Freilichtmuseum Ballenberg.

Die Ziegelei aus Péry zieht um

Den Umzug der Ziegelei aus Péry in den Jahren 2015 bis 2017 haben wir filmisch dokumentiert.

Ballenberg
Freilichtmuseum der Schweiz

Museumsstrasse 100
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 10 30
info@ballenberg.ch

Öffnungszeiten

10. April bis 2. November 2025
Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr

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