von Moos: Also, zu unserem Holzproblem! Ich übergebe das Wort an unseren Spalenmacher Wolfgang Rohrer. Wolfi, wie siehst Du das Ganze?
Also. Zu ysäm Holzproblem! Ich wett s Wort i ysem Spalemacher gäh, im Wolfgang Rohrer! Wolfi, wiä gsehsch de dui diä ganzi Sach?
Rohrer: Wir Spalenmacher haben in den letzten Jahren gut gearbeitet. Wir haben dafür gesorgt, dass der Obwaldner Käse weit über unsere Grenzen hinaus bekannt wurde. Und Käse kann man nicht einfach so unter den Arm nehmen, man muss ihn zuerst einpacken. In Spalen! Und für die Spalen braucht es Holz. Und wenn der Gemeinderat nun meint, er müsse uns dafür nur noch zwölf Klafter Holz im Jahr bewilligen, dann macht er damit nicht nur uns Sachsler Spalenmachern das Geschäft kaputt, sondern er schadet auch der Käsewirtschaft des ganzen Kantons.
Miär Spalemacher hend i de letschtä Jahrä guät gschaffet. Miär hend dadefyr gsorged, dass dä Obwaldner Chäs wyt uber ysi Gränze uise bekannt isch. Und Chäs chasch nid eifach numä underä Arm näh und umäträge, dä muesch zerscht einisch iipackä. I Spale! Und fyr d Spale bruichts Holz. Und wenn de da dä Gmeindrat etz meint, er myässi ys numä nu zwelf Chlafter Holz im Jahr bewilligä, de macht de dä nid numä s Gschäft vo ys Sachsler Spalemacher kaputt, är schadt de grad dä ganzä Chäswirtschaft vom ganzä Kanton.
von Moos: Das Problem ist doch, dass ihr den Käse des ganzen Kantons verpackt, aber das Holz nur aus den Sachsler Wäldern holt. Und das ist einfach knapp, nicht zuletzt, weil unsere Bevölkerung zugenommen hat. Ich möchte Euch nur daran erinnern, wie wir anno 1827 an einer Gemeindeversammlung einen zehnjährigen Bauholzstopp beschliessen mussten, und 1843 den Holzverbrauch für unsere Stallbauten und Wasserleitungen stark eingeschränkt haben.
D Leesig vo däm Problem isch doch ganz eifach, dass yähr dä Chäs us äm ganze Kanton suiber iipackid, aber s Holz nimmä us em Sachsler Wald uise nämmid. Äs wird suscht eifach zknapp, nid zletscht wil ysi Bevelkerig meineid zuegnu hed. Ich wott ych numä dra erinnerä, wo miär anno achzächä hundert sibenäzwänzg anerä Gmeindsversammlig ä zächäjährigä Buiholzstopp hend myässä beschliässä. Und ai achzächä hundert dryäviärzg hend miär dä Holzverbruich fyr ysi Stallbuitä und Wasserleitigä starch igschränkt.
Spichtig: Das mag so sein. Aber trotzdem: Die Spalenmacher tun genau das Richtige! Investieren, tüchtig sein, und Gewinn machen. Man darf doch in der heutigen Zeit so fähige Leute nicht einfach ausbremsen! Noch einmal! Der Wald muss rentabel sein! Dann ist es nicht mehr wichtig, aus welchem Gemeindewald das Holz kommt, dann kommt es nur noch darauf an, wo es noch Holz gibt und zu welchem Preis!
Das cha scho sy. Aber trotzdäm: Diä Spalemacher machid genai s Richtigä! Inveschtiärä, tychtig sy, und Gwinn machä. Mer darf doch i dä hytigä Zyt dettig fähigi Lyyt nid eifach uisbrämsä! Nu einisch! Dä Wald muäss doch räntierä! De chunts nimmä druifa us welem Gmeindswald s Holz chunt, de chunts numä nu druifa, wos Holz gid und zu weläm Prys!
Pfarrer Imfeld: Rendite, Profit, Preis! Es gibt Menschen, die meinen, am Geld hänge die ganze Herrlichkeit, so wie an einem Stecken der Mist!
Ränditä, Profit, Prys! S gid Lyyt, diä meinid am Gäld hangi diä ganzi Herrlichkeit, wie amänä Stäckä de Mischt chlaibd!
Spichtig: Ich werde mich daran erinnern, wenn die Kirche die Gemeinde da nächste Mal auffordert, einen ganzen Wald abzuholzen, um ein neues Kirchendach oder eine neue Kirchenorgel zu finanzieren. Ganz zu schweigen von der Opferbüchse, die in der Kirche herumgereicht wird, um Geld einzutreiben.
Ich dänkä de s nächscht mal ai dra, wenn d Chilä d Gmeind uiffordered, ä ganzä Wald abzholzä, um es nyyws Chiledach oder e nyywi Chiläorgelä z finanzierä. Nyd z sägä uber d Opferbychs, wo i dr Chile umegahd, um Gäld yztrybä.
Pfarrer Imfeld: Haben Sie denn schon mal was hineingeworfen? Als reichster Obwaldner könnten Sie ja statt in die Marktwirtschaft in Ihr Seelenheil investieren.
Hend Iähr de scho einisch eppis inäghyd? Als riichschte Obwaldner chöntid Iähr ja anstatt i d Märtwirtschaft i ychäs Seeläheil investiärä.
Rohrer: Oder uns Spalenmacher unterstützen!
Oder uns Spalemacher understützä!
Von Moos: Was macht ihr denn mit den Leuten, die sich das Holz nicht mehr leisten können? Was macht ihr mit denen, die ein Loch im Geldsäckel haben, und alles, was oben reingeht, unten wieder rausrinnt? Was macht ihr mit denen, die «vergeltstaget» werden? Kommt dann auch der Markt ins Spiel? Oder muss dann plötzlich wieder die Gemeinde einspringen?
Was machid iähr de mit de Lyyt, wo sich s Holz nymmä chönid leischtä? Was machid iähr mit denä, wo dä Gäldseckel es Loch hed, und alles, wo obe inechund, ai unde wider uiserinnt? Was machid iähr mit denä, wos vergältstagid? Chund da ai dä Märt is Schpiel? Oder muäss de under einisch d Gmeind wider fyr si luegä?
Spichtig: Noch einmal, es braucht Spezialisten! Leute, die sich um den Wald kümmern! Da muss man heute schon schauen, welche Bäume in dreissig Jahren in unseren Wäldern stehen sollen!
Nu einisch, es bruicht Spezialischtä! Lyyt, wo zum Wald luegid! Da muäss einä hyt scho luägä, was für Bäim i dryssg Jahr i ysne Wälder stah miänd!
Rohrer: Schön und gut, aber das Holz für meine Spalen brauche ich nicht erst in dreissig Jahren. Das brauche ich schon heute.
Alles guät, aber s Holz fyr mini Spalä bruich ich nid erscht i dryssg Jahr. Das bruich ich hüt scho.
Prost zusammen!
Proscht zäme!
Alle: Prost!
Proscht!